Rudolf Christian Baisch - Lebensdaten



(Sehr viel ausführlicher beschreibt die Journalisten Yvonne Friedrichs in der Monografie Rudolf Christian Baisch, Band I - der Bildhauer, die Person, seinen Lebensweg und sein Schaffen.)



1903

am 20. Oktober in Böblingen/Württemberg geboren. Eltern: Wilhelm Baisch (geb. 1873 in Böblingen) und Anna Maria Baisch, geb. Widmaier (geb. 1875 in Holzgerlingen).

 

 

1909

bis Frühjahr 1917 Besuch der Volks- und Lateinschule in Böblingen.

 

 

1917

arbeitet er vorübergehend in einer Munitionsfabrik.

 

 

1918

meldet er sich bei der Fea 10 in Böblingen mit dem Wunsch, Flieger zu werden. Ausbildung in der Werft und auf der Werftschule. Am 9. November besteht er die Prüfung und wird als Flugschüler aufgenommen. Am gleichen Tag Unfall; fast vier Monate Krankenlager und Behinderung. Ende des Traumes vom Fliegen.

 

 

1919

am 1. Februar aus der Flugschule entlassen. Am 1. März Beginn einer vierjährigen Lehrzeit als Techniker in einer Zahnarztpraxis in Böblingen.

 

 

1921

Erstes Patent.

 

 

1923

Erste Anstellung in Stuttgart. Im Juni zur weiteren Ausbildung nach Schwäbisch Gmünd.

 

 

1924

Neue Tätigkeit und Fortbildung in Stuttgart-Cannstatt. Von Professor Christian Bruhn nach Düsseldorf engagiert.

 

 

1925

Ab Februar bis Herbst 1928 arbeitet er in einer Düsseldorfer Zahnarztpraxis. Ausbildung in der konservierenden Zahnheilkunde.

 

 

1927

Neben der beruflichen Tätigkeit Gesangsunterricht bei Professor Richard Senff bis 1929.

 

 

1928

Ab Oktober eigene Praxis in Düsseldorf.

 

 

1931

Erste plastische Versuche. Ende des Jahres Ausstellung bei Mutter Ey.

 

 

1932

Neben der zahnärztlichen Tätigkeit Modellieren und Zeichnen im Düsseldorfer Zoo bis 1939

 

 

1933

Eheschließung mit Karmelitta Meuter.

 

 

1934

Geburt des Sohnes Carlo.

Angebot einer Lehrtätigkeit am Institut für Zahnheilkunde in Karlsruhe, das er jedoch ablehnt.

 

 

1935

Zweites Patent (Mundsperrer nach Baisch)

 

 

1936

Geburt der Tochter Sonja.

Erste Begegnung mit dem Siegener Fabrikanten Dr. h. c. Oskar Waldrich

 

 

1937

Erster Porträtauftrag. Aufgabe der Praxis. Beginn des Studiums an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Edwin Scharff und Professor Sepp Mages.

Eintritt in den Düsseldorfer Künstlerverein „Malkasten“.

 

 

1939

Studienreisen mit Akademieprofessor Dr. Heinrich Schmidt nach Ulm, Salzburg, Wien und Dresden. In Wien Begegnung mit dem Dichter Josef Weinheber.

Im Herbst vorübergehende Schließung der Düsseldorfer Kunstakademie. Umsiedlung mit der Familie nach Siegen i. W.

 

 

1940

Geburt des Sohnes Guido. Vom Herbst an (mit kurzen Unterbrechungen) Soldat bis Kriegsende.

 

 

1944

Am 16. Dezember bei Bombenangriff Zerstörung des Siegener Ateliers (u. a. Verlust großer Plastiken und sämtlicher Zeichnungen) und der Wohnung. Beginn einer Wohnungsodyssee.

 

 

1947

Rückkehr mit der Familie nach Düsseldorf. Auflösung der Ehe.

 

 

1948

Wegzug nach Frankfurt a. M., Modellieren im Frankfurter Zoo (u. a. Porträt Grzimek). Rückkehr nach Düsseldorf.

 

 

1951

heiratet er Margot Gabriel. Geburt des Sohnes Stefan.

Reise mit Dr. Waldrich nach Italien.

 

 

1952

Geburt des Sohnes Raimund. Die Plastik „Engel“ entsteht.

 

 

1953

Tod der Mutter.

 

 

1954

Tod des Vaters.

 

 

1955

entsteht der „Orpheus“

 

 

1956

Kauf des Grundstücks Haus Plattekuhle in Mettmann-Metzkausen

 

 

1959

Einzug in die Plattekuhle

 

 

1961

Mit Dr. Waldrich Reise nach Ägypten.

 

 

1964-

1965

entstehen einige abstrakte Arbeiten

 

 

1966

Auf Einladung Teilnahme an der Fernost-Flugreise zum 28. Weltkongress der International Federation for Housing and Planing in Tokio, über Shanghai, Peking, Kanton, Hongkong, Kamakura und Kyoto. Auf dem Flug Shanghai-Peking Unfall, der eine Facialis-Perese hervorruft. Nach der Rückkehr entstehen „Todesschrei“ und „Zerberus“. 1. Preis bei Brunnenwettbewerb in Duisburg.

 

 

1968-1969

Arbeiten an dem Brunnen vor der Böblinger Kongresshalle und des Delphinbrunnens in Duisburg und deren Aufstellung.

 

 

1970

Reisen nach Biarritz, Den Haag, Belgien (Tournai, Beloeil, Brüssel), und Frankreich (Paris, Chartres, Versailles). Die Porträtstudie „Gustaf Gründgens als Mephisto“ entsteht.

 

 

1971

Reisen nach London und in die Schweiz (Pfäffikon, Winterthur, Zürich) und an den Bodensee.

 

 

1972

Die Arbeit an der Großplastik „Der Seher“ wird beendet.

Große Einzelausstellung von Plastiken in der Städtischen Kunsthalle in Düsseldorf und eine Einzelausstellung in der Galerie Mouffe, Paris

 

 

1973

Reisen nach Süddeutschland (Böblingen, Schwäbisch Gmünd, Ludwigsburg, Freiburg i. Br.) und in die Schweiz (Zürich, Basel).

 

 

1975

entsteht die Porträtstudie Eugène Ionesco. In Böblingen wird der Brunnen mit vier Delphinen vor der neuen Schwimmhalle aufgestellt. Seit Anfang des Jahres ist Baisch in Köln mit seinen Arbeiten durch die Gemäldegalerie Abels vertreten, in Düsseldorf seit dem Herbst durch die Galerie Wilhelm Grosshennig.

 

 

1975

Erscheint im Verlag Hornung KG Düsseldorf sein Gedichtsband „Wir haben die Leier den Vögeln geschenkt“. Medaille und Diplom „Pro Mund Benificio“ der Academia Brasileira de Ciencas Humanas in Sao Paulo/Brasilien.

 

 

1978

Krankenhausaufenthalt. Aus Anlass des 75. Geburtstages von Rudolf Christian Baisch stellt F. G. Conzen im alten Haus an der Bilker Straße in Düsseldorf Plastiken und Gemälde des Künstlers aus. Die Stadt Böblingen verleiht ihm die Ehrenmedaille in Gold. Ende des Jahres wird in Böblingen der Seher in Bronze aufgestellt. Arbeit an der Schäfergruppe für Mettmann.

 

 

1979

Der Böblinger Delphinbrunnen findet einen neuen Platz im Oberen See. In der Fußgängerzone der Stadt Mettmann wird im „Jahr des Kindes“ die Schäfergruppe aufgestellt. Die Stadt Böblingen kauft Plastiken an, die an verschiedenen Plätzen und in Gebäuden der Stadt aufgestellt werden sollen, später auch in einem erst geplanten Museum.

 

 

1980

Die Großplastik „Sinnende“ wird in Böblingen und im Wilhelm-Lehmbruck-Museum Duisburg aufgestellt.

Vorstellung der Monographie von Yvonne Friedrichs über das bildhauerische Werk zur Eröffnung einer Einzelausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf. Arbeit an einem Zyklus von vier Großplastiken.

 

 

1981

Am 1. Februar Lesung in Böblingen. Zur Erinnerung an die Lesung gibt die Stadt Böblingen im September das Buch „Rudolf Christian Baisch zu Ehren“ heraus.

Ankauf der Porträtstudie „Gustaf Gründgends als Mephisto“ für das Deutsche Schauspielhaus Hamburg. Im Verlag Hornung KG Düsseldorf erscheint der zweite Gedichtband „Zwischen Stern und Meer“.

Am 1. Oktober Lesung in der Stadtbücherei Düsseldorf. Verleihung der Albrecht-Dürer-Medaille für Kunst und Kultur in Gold durch den Europäischen Kunst- und Kulturkreis (Schweiz).

 

 

1982

Ankauf der „Porträtstudie Eugène Ionesco“ für das Dumont-Lindemann-Archiv Düsseldorf.

Fertigstellung der vier abstrakten Großplastiken.

Zur Eröffnung einer Einzelausstellung von Gemälden in der Städtischen Kellergalerie Düsseldorf im Palais Wittgenstein erscheint die Monographie von Yvonne Friedrichs

über den Maler Rudolf Christian Baisch.

 

 

1983

Die Plastik „Trauernder Orpheus“ wird für das Stadtmuseum Düsseldorf angekauft.

Zum 80. Geburtstag richtet die Stadt Böblingen dem Künstler in ihrer „Galerie im Höfle“ eine Ausstellung von Bilder und Plastiken aus.

 

 

1984

Im Frühjahr zeigt der Künstler-Verein „Malkasten“ Düsseldorf in einer Einzelausstellung Bilder und Plastiken von Baisch. Krankenhausaufenthalt nach einem Herzinfarkt im Mai.

Am 8. Oktober wird dem Künstler im Düsseldorfer Rathaus das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.

 

 

1987

Schwere Erkrankung und Operation. Ende des Jahres stellt die Stadt Böblingen die erworbenen Großplastiken – abstrahierte „Formen des Lebens“ – am Oberen See auf.

 

 

1988

Innerhalb der 19. Westdeutschen Kunstmesse in Düsseldorf präsentiert die Galerie Norbert Blaeser Tierplastiken von Rudolf Christian Baisch als Hommage zu seinem 85. Geburtstag. Im November würdigt die Stadt Böblingen den Künstler durch eine Austellung von Bildern und Plastiken in der Städtischen Galerie Böblingen, der Zehntscheuer. Gleichzeitig wird ein von Elise Nübel, der Schwester des Künstlers, gestiftete Zweitguss der Schäfergruppe im Parkgelände beim Böblinger Hallenbad der Öffentlichkeit übergeben.


1989

Laval, die französische Partnerstadt Mettmanns, zeigt in ihrem „Musée de la Perrine“ Plastiken und Gemälde des Künstlers als „Hommage à Baisch“. Im Dezember widmet ihm die Stadt Mettmann eine große Einzelausstellung von Bildern und Plastiken in der Stadthalle.

 

 

1990

Mit einem Treppensturz Mitte Januar beginnt eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Das Georg Kolbe Museum Berlin erhält die in der Ausstellung Berliner Köpfe 1987 gezeigte Porträtstudie „Gustaf Gründgens als Mephisto“.

Am 14. Dezember stirbt Rudolf Christian Baisch.